Leinen los und auf nach Stockholm!

BLOGEINTRAG I
Abreise nach Stockholm
Hejsan! – Hallo miteinander!
Am 20.08.2022 war es soweit: Dem Fahrplan entsprechend und mit mir an Bord verließ die „MS Dotten“ um 19 Uhr den Rostocker Hafen in Richtung Schweden. Vom Außendeck schaute ich gespannt auf die Warnemünder Mole und den Leuchtturm und damit auf Orte, von denen aus ich selbst schon das Auslaufen dutzender Schiffe beobachtet hatte. Ein Teil meiner Familie wartete bereits an der Mole auf mein Schiff und so winkten wir uns – zugegebenermaßen mit ein paar Tränchen meinerseits in den Augen – gegenseitig zu, bis die Entfernung zu groß wurde und auch Warnemünde und der Leuchtturm nur noch zu erahnen waren.


Die Fährverbindung zwischen Deutschland und Schweden ist meines Erachtens eine angenehme und zudem sehr kostengünstige Variante der Anreise, wobei es sich bei der gewählten Fähre natürlich nicht um ein Kreuzfahrtschiff mit all seinen Vorzügen handelt. Mit dem Restaurant, einer Bar auf dem Außendeck und einem kleinen Duty-Free-Shop an Board, kann man die die Überfahrt aber ohne Zweifel auch angenehm gestalten. Für mich gab es im Schiffsrestaurant zur Einstimmung auf meine neue Heimat direkt ein typisch schwedisches Gericht: Köttbullar [dies wird übrigens „Schöttbullar“ ausgesprochen].

Die Kabinen auf dem Schiff sind oftmals lange im Voraus ausgebucht, sodass die meisten Passagiere – wie auch ich – nur einen Loungechair buchen können, der einen etwas komfortableren Sitz als in vielen mir bekannten Zügen darstellt. Es ist aber empfehlswert und auch nicht unüblich eine Luftmatratze oder Schlafsäcke mitzunehmen und sich damit die Übernachtung noch angenehmer zu machen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Die anfängliche Skepsis mancher Mitreisender hinsichtlich der Luftmatratzen schlägt zu späterer Stunde dann auch eher in einen anerkennenden, beinah neidischen Blick um. 🙂

Mit einem wirklich beeindruckenden und wunderschönen Sonnenuntergang endete dieser für mich sehr aufregende Tag irgendwo inmitten der Ostsee.


Nach einem Zwischenhalt in Visby auf der schwedischen Insel Gotland am Sonntagmorgen erreichte die Fähre dann am Mittag ihr Ziel: das Hafenstädtchen Nynäshamn. Nynäshamn befindet sich ungefähr eine Stunde südlich von Stockholm. Die Weiterreise nach Stockholm ist sowohl mit der Bahn als auch mit dem Bus möglich. Der Bahnhof ist nur wenige hundert Meter vom Terminal entfernt und ebenfalls eine gute Option, für mich ging es dieses Mal aber mit dem Bus weiter nach Stockholm. Ein Ticket für die etwa 50-minütige Busfahrt konnte vorab auf dem Schiff erworben werden. Während der Busfahrt kam ich mit zwei Mitreisenden über ihr Studium auf Gotland und das schwedische Leben ins Gespräch, sodass die Fahrt ebenfalls nicht langweilig wurde. Sowohl der Bus als auch die Bahn führen direkt zum „T-Centralen“ in Stockholm. Dies ist der zentrale Anlaufpunkt des Stockholmer Nahverkehrs, sodass auch die drei Stockholmer U-Bahn-Linien – rot, grün und blau – diesen natürlich anfahren. Bemerkenswert in ganz Stockholm ist übrigens die Sauberkeit der Bahnhöfe, von der man in deutschen Großstädten doch noch deutlich entfernt ist. Mit dem 72h-Ticket in der Tasche ging es für mich dann endlich mit der U-Bahn in Richtung Wohnung, die glücklicherweise auch nicht weit von der Universität entfernt ist.
Und dann war es am 21.08.2022 gegen 15 Uhr nach etwa 20-stündiger Anreise endlich soweit: Ich war in meinem neuen Zuhause für die nächsten 10 Monate angekommen! Koffer auspacken, meine Pakete abholen und entspannen – mehr stand an diesem Tag nicht mehr auf dem Plan. Mein schwedisches Abenteuer konnte nun beginnen.
In meinem nächsten Beitrag berichte ich von meiner ersten Woche in Stockholm!
Bis dahin: Hej då!
Eure Imke 🙂
