Stockholm im Herbst

Stockholm im Herbst

Blogbeitrag V

Stockholm im Herbst

Hallo ihr Lieben!

Seit Samstag schneit es nun beinahe ohne Unterbrechung hier in Stockholm! Die Stadt ist vollständig in Schnee gehüllt und sieht zusammen mit den Weihnachtslichtern magisch winterlich aus! Für die letzten Tage gab es sogar eine Schneesturmwarnung und über das Wochenende sind fast 30 Zentimeter Schnee gefallen. Dies beunruhigt hier aber kaum einen, auch wenn das Zuhausebleiben vorsichtshalber empfohlen wurde. Die Räumungsfahrzeuge und Schneeschippen sind täglich im Einsatz und vor meiner Haustür wird bereits fleißig gerodelt…ich muss mir leider erst noch einen Schlitten kaufen. 😀

Mit dem Fallen des Schnees ist der Herbst in Stockholm offiziell zu Ende und ich möchte ein paar Eindrücke von diesem mit euch teilen. Bis dato hatte ich Schweden immer nur im Winter bereist, kann nun aber sagen, dass auch ein Besuch im Herbst absolut lohnenswert ist. Gerade im September und Oktober gab es kaum Regentage, viel Sonne und das bunte Laub prägte das Bild der Stadt. Stockholm hat meines Erachtens im Herbst nichts an seiner Schönheit eingebüßt. 🙂

Zwar sanken nach und nach auch die Temperaturen, wirklich eisig wurde es aber erst letzte Woche kurz vor dem Schnee. Auch die „nordische Dunkelheit“ macht sich erst seit 2 – 3 Wochen bemerkbar. Im Moment geht die Sonne um 8 Uhr auf und kurz nach 15 Uhr wieder unter. Bis zur Wintersonnenwende am 21. Dezember wird sich die Tageslänge noch um eine weitere Stunde reduzieren. Zu dieser Zeit werde ich aber ohnehin bereits in Deutschland sein und bisher komme ich mit der Dunkelheit gut zurecht. Zwar bekommt man (ich) mit dem Sonnenuntergang häufig auch das Gefühl, dass bereits der Abend eingeleitet ist, man wird müde und macht es sich oft zu früh gemütlich 😀 – diesem Fehlschluss begegnen die meisten Schweden aber gekonnt mit einer erhöhten Koffeinzufuhr. Manche meiner Mitstudenten aus sehr sonnigen Ländern nehmen zudem Vitamin-Tabletten, um den durch den Sonnenentzug bei ihnen auftretenden Mangelerscheinungen entgegenzuwirken.

Zwar konnte ich hier keine Kürbishoffeste entdecken, dafür aber mehrere süße Herbstmärkte. Zwischen den Verkaufsständen für warme Handschuhe, gestrickte Socken, Rentierfell oder Kerzen duftet es nach gebrannten Mandeln, Apfelpunsch und über dem Feuer gebackenen Waffeln. Zimt liegt in der Luft und die entspannte Stimmung entschleunigt einen schnell. Einziger Nachteil: Bei manchen Märkten wird nur noch mit „Swish“, dem schwedischen mobilen Zahlungssystem gearbeitet, sodass man gegebenenfalls mit leeren Händen zurückkehren muss. Zum Bummeln und Entspannen laden die Märkte aber auch in diesem Fall ein und zumindest ein Café ist meist auch vor Ort.

Am 4. Oktober wird dann in Schweden jedes Jahr ein besonderer Tag gefeiert: der „Kanelbullens dag“ – der offizielle Tag der Zimtschnecke. Wohl jeder Schwede isst an diesem Tag mindestens ein Stück des zimtigen Nationalgebäcks. Auch die Cafés der Stockholmer Universität buken an diesem Tag natürlich fleißig und boten ihre Zimtschnecken zu einem geringeren Preis als üblich zum Verkauf an. Nach den ersten Monaten hier konnte ich ohnehin bereits feststellen, dass die Schweden sehr auf „Süßes“ stehen, wenn auch immer in einem „angemessenen“ Maße. So gibt es neben der täglich praktizierten „Fika“ auch noch die „Lördagsgodis“. Dabei handelt es sich um ein Ritual bei dem sich Groß und Klein jeden Samstag aus den Regalen mit losen Süßigkeiten im Supermarkt ihre eigene Mischung zusammenstellen. Eingeführt wurde das Ganze ursprünglich um Karies einzugrenzen, denn genascht werden sollte ab da nur noch samstags. Ganz so eng wird dies inzwischen, insbesondere nach der Einführung des „lilla lördag“ – dem kleinen Samstag (=Mittwoch), aber nicht mehr gesehen. 🙂

In den letzten Wochen konnte ich mich auch über zweimaligen Besuch aus Deutschland freuen! Nach dem Abschluss meines ersten Kurses an der Uni bot es sich zeitlich gut an und hat den November wie im Flug vergehen lassen. Wir hatten tolle Wanderungen in Nationalparks und Naturreservaten, haben Bootsausflüge nach Vaxholm unternommen, Stockholmer Museen besucht und gemeinsam die Stadt entdeckt – auch ich habe dabei noch viele neue Orte kennengelernt. Verbunden mit ein paar Ausflugstipps und -tricks für den nächsten Urlaub nach Stockholm werde ich euch darüber dann in meinem nächsten Beitrag berichten!

Bis dahin!

Eure Imke 🙂

herbstlicher Blick auf den Brunnsviken
Sicht vom Skinnarviksberget in Stockholm, auch das Beitragsbild ist dort aufgenommen worden
Stortorget (großer Platz) in der Gamla Stan bei Nacht

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